
Ich weiß ja nicht, wie Du es erlebst. Mich persönlich macht es traurig, dass die Menschen immer mehr verlernen einander zuzuhören. Wir reden viel von Toleranz, aber das gilt nur dann wenn man auf sogenannte Minderheiten oder Seinesgleichen trifft.
Ich habe das Gefühl wir schauen nicht mehr nach Gemeinsamkeiten sobald eine Meinung, Denkweise oder Lebenseinstellung nicht passt, dann ist das Gegenüber raus, obwohl vielleicht 100 Gemeinsamkeiten vorhanden sind.
Wir hören nicht mehr zu. Wir sind nicht mehr neugierig und wollen wissen wieso ein Mensch denkt oder fühlt, wie er denkt oder fühlt. Wir hören einzelne Stichworte und dann wollen wir nur unseren Kram loswerden – wir hören nur das Keyword und nicht mehr. In dem Moment startet das eigenen Kopfkino und lässt keinen Raum für das Drumherum.
Ich wünsche mir wirklich, dass wir wieder zuhören, Fragen stellen und verstehen wollen, denn dann kommen wir auf Augenhöhe auf einen Austausch der bereichernd sein kann.
Jemand hat eine andere Meinung als ich? Super, vielleicht lerne ich etwas dazu, bekomme neue Erkenntnisse, kann meine Meinung erneut überprüfen und sie behalten oder ändern. Recht behalten nur um Recht zu behalten, macht uns eher dümmer als schlauer.
Seien wir doch mal ehrlich, oft beruht eine Meinung eher auf Glauben als aus Wissen. Was wissen wir schon?
Und selbst dann wenn meine Meinung fundierter sein mag, als die eines Anderen, finde ich es persönlich wichtig heraus zu finden, wie dieser Mensch zu seiner Meinung gekommen ist, wieso er daran festhält, was diese Meinung mit ihm macht.
Ich finde es übrigens totlangweilig mich ausschließlich mit Menschen unterhalten die meiner Meinung sind. Das ist zwar bequem sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, weil man „das Wissen gepachtet“ hat. Aber es bringt keine neuen Ideen oder Impulse. Ich bin gern neugierig, ich will viel wissen und ich interessiere mich tatsächlich für Menschen.
Viele von uns haben sich spalten lassen – nicht nur während Corona, das passiert ja schon länger. Mann <-> Frau, alt <->jung, Altbürger <-> Neubürger und wir werden in immer mehr kleine gespaltene Grüppchen geteilt. Naja, wir lassen uns teilen.
Wenn wir normalen Menschen wirklich eine starke Gemeinschaft sein wollen, dann können wir Unterschiede überwinden, wir können Gemeinsamkeiten finden und dadurch unser aller Lebensqualität deutlich verbessern und uns auch besser aufstellen, wenn wir das Gefühl haben von Politik oder Lobbyisten übervorteilt zu werden.
Schreibe doch mal einen Kommentar, wie Du das siehst. Und vielleicht können wir dann dazu eine Disskusion im Forum eröffnen.
Heje!
Was du sagst ist eindeutig richtig. Vieleicht bin ich einfach nur des Zuhörens müde,
und auch des Redens , vor allem wenn ich an eine EndlosSchleife von sicheren Meinungen oder festem Glauben gerate. Und das obwohl ich so etliche davon selber habe….^^
Und wenn man da anders ran geht!? :
Als Grundstimmung im Leben wünsche ich mir Verbundenheit! Eigentlich mit allem. (das is wie son Jesus Ding:)
Und das geht schweigend oder nur mit harmlosem Smalltalk eindeutig viel einfacher.
Jetzt stellt sich mir die Frage; Liegt das Problem darin, das wir keine Diskussionskultur haben?
Sondern nur lernen das abzunicken was der Boss sagt? Von Kindheit an?
Oder das wir gewinnen müssen (gutes Gefühl) bevor wir überfahren werden?(scheiss Gefühl)
Mir fehlt da die Fähigkeit im Gespräch ruhig zu bleiben, ich werde schnell getriggert und dann laut.
(Einer der Gründe warum ich Foren so liebe, da kann man die Antworten in Ruhe überdenken.)
*seuftz* Verfehle ich grade das Thema? Ich schick das jetzt einfach so ab und schreib später nochmal…
Psst: Ich wollte mich hier auch mal an den Blog rantasten, denn ich finde den immer noch unheimlich…
Das düstere schwarz bin ich übrigens losgeworden indem ich meinem Browser ein ruhiges grau in die Einstellungen geschrieben hab… Jetzt ist alles im Browser weniger grell, und wirkt ruhiger.. Saludos Cris